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Herr Nommsen, Sie sind zu nett und zu wohlerzogen!

By Kristina Flesner



„Herr Nommsen, Sie sind zu nett! Zuwohl erzogen!“ sagt ihm Frank Elstner nach einem Casting, zu dem er ihn vor Jahren eingeladen hatte. „Da war ich total vor den Kopf gestoßen, denn ich hatte das Gefühl, gut performt zu haben.“

Vor knapp einem Jahr hat Ingo Nommsen das ZDF auf seinen eigenen Wunsch hin verlassen, fühlt sich heute besser denn je und ist voller Tatendrang. Mit einer kleinen Unterbrechung. Ingo hatte im Frühjahr Corona und gehörte zu denen, die keinen leichten Verlauf hatten.

„Corona hat länger gedauert, als ich dachte. Wer glaubt, das sei nur eine Grippe, dem kann ich nicht helfen! Ich hatte 10 ganz harte Tage! Ich konnte einige Nächte nur auf dem Boden schlafen, weil ich es im Bett nicht ausgehalten habe. Ich hatte hohes Fieber, unglaubliche Schmerzen und konnte während dieser Zeit gar nichts essen. Nach zwei Wochen kam mein Geschmackssinn allmählich wieder und dann hat es noch 5, 6 Wochen gedauert bis ich wieder fit war und langsam ein bisschen Sport treiben konnte. Monate später fielen mir plötzlich büschelweise die Haare aus. Meine Hautärztin erklärte mir, das ist wie nach einer Vollnarkose: Wenn der Körper merkt, der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt, dreht er den unwichtigen Dingen den Saft ab. Jetzt sind zum Glück alle Haare wieder da.“

Ingo macht wöchentlich einen Podcast, baut  seinen Instagram Kanal aus, macht Liveschaltungen, Lesungen zu seinem neuen Buch und singt jetzt sogar. „Auf der Bühne selbstkomponierte Songs zu singen, ist etwas anderes als eine Sendung zu moderieren. Ich musste etwas in die Richtung gestupst werden, aber das macht super Spaß.“

Ingo hat während der letzten 12 Monate sein zweites Buch mit dem Titel „Hilfe, ich bin zu nett“ geschrieben, das gerade erschienen ist.

„Der Auslöser war ein sehr trauriger. Ich war dabei, als mein Vater starb. Das hat mir auch die eigene Endlichkeit noch einmal vor Augen geführt.  Mein Vater hatte ein sehr erfülltes Leben und hat all seine Träume wahr gemacht, obwohl er nicht die besten Startvoraussetzungen hatte. Ich fragte mich damals, wo stehe ich und was wollte ich eigentlich im Leben? Beruflich hatte ich sehr viel erreicht und meinen Traum als Moderator im TV und auf der Bühne erfüllt. Aber an den seltenen freien Tagen, an denen ich zu Hause war, habe ich mich oft einsam gefühlt und Chips, Eis und Schokolade in mich hineingestopft. Ich war unglücklich und wusste nicht so richtig damit umzugehen. Für ein Privatleben gab es keine Zeit und viele Wünsche blieben offen. Ich navigierte oft nah am Burnout und habe beschlossen, mir mehr Zeit für mich und meine Träume zu nehmen. Dabei ist mein erstes Buch „Erfolgsmenschen“ entstanden.“

„Nachdem ich längere Zeit in New York war, hatte ich die Idee, ein zweites Buch zu schreiben und meinen Podcast zu starten. Das Schöne: Wenn man sich Zeit nimmt für Dinge, die einem wichtig sind, auch beruflich, dann zahlt sich das am Ende auch aus.“

„Ich habe mich bewusst auf Unplanbares eingelassen. Dieser Mut wurde belohnt. Es ist vieles daraus entstanden, das ich mir vorher nicht hätte vorstellen können. Für mich war es dann auch die folgerichtige Entscheidung, bei Volle Kanne auszusteigen.“

„Mein neues Buch ist die Beschreibung meiner spannenden Reise zu mir selbst. Ein Prozess, den der Tod meines Vaters in mir ausgelöst hat. Im Laufe des Buches hat sich dann herauskristallisiert, dass ich eigentlich immer zu allen nett sein wollte und alles versuchte möglich zu machen. Und plötzlich erinnerte ich mich an den Elstner-Satzaus in den 90er Jahren: „Herr Nommsen, Sie sind zu nett.“ Damit konnte ich damals gar nichts anfangen. Heute weiß ich: Wenn du immer nur die Wünsche anderer befriedigen willst, bleibst du selbst auf der Strecke.“

„Mein Hang zur Konfliktvermeidung kam aus der Kindheit. Bei uns gab es nur Friede, Freude, Eierkuchen in der Familie – große Harmonie. Konflikte anzugehen und auszutragen hatte ich nie gelernt. Ich war deshalb lange auf dem Schlingerkurs. Durch meine neu gewonnene Klarheit kann ich heute auch meinen Standpunkt klar machen. Oft geht es plötzlich ganz leicht. Die Zweifel an bereits gefällten Entscheidungen sind wie weggeblasen. Heute spreche ich Dinge, die mir nicht gefallen, einfach offen an.“

Als ich in Ingos Büro sitze, stelle ich fest, er ist ein „Post It Freak. „Damit mir Dinge klar werden oder auch Wünsche, schreibe ich es auf Post Its. Aus vielen Post Its habe ich mir eine Werteliste zusammengestellt. Diese Leitplanken helfen mir, Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen. Die Zeit des Grübelns und der schlaflosen Nächte ist vorbei. Wer sich gut kennt, kann am Ende eben auch netter Mensch zu sich selbst sein.“

„Und ich habe einen Post it-Ideenparkplatz. Wenn alles nur im Kopf bleibt, dann verkleben schon mal die Synapsen. Auf meinem Post It Wünschen stehen unter anderem noch „Waschbrettbauch“ und Abendshow. Aktuell wieder öfter in Shows zu Gast zu sein und neue Fernsehluft zu schnuppern, macht mir viel Freude!“

Ingo Nommsen ist inzwischen glücklich verheiratet und „Halbtagsvater“. Sein eigener Lieblingssong heißt „Verliebt“.

Dieses Jahr „des Ausprobierens“ tut Ingo gut und ist nach so langer Zeit im Arbeitsprozess ein wichtiger Meilenstein. Diese Freiheit empfindet er als großes Geschenk. „Es ist toll, welche Türen sich plötzlich öffnen, wenn Du offen dafür bist.“

Gerade macht Ingo eine Ayurveda Kur mit Tees und Pülverchen. „Ich tanke da viel Energie und habe „nebenbei“ bestimmt schon 5 kg abgenommen.“

Am Sonntag, den 21. November um 11 Uhr machen Ingo und ich eine Liveschaltung  auf Instagram. Da erfahrt Ihr mehr!

Wenn Ihr auf diesen Link klickt, könnt Ihr Euch den Buchtitel „HILFE, ICH BIN ZU NETT“ näher anschauen.

Euch einen schönen und herbstlichen Sonntag!

 

Fotos: Uwe Erensmann

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2 Thoughts to Herr Nommsen, Sie sind zu nett und zu wohlerzogen!

  1. Marie Antworten 20. Oktober 2021 at 16:02

    Liebe Frau Dieners, könnten Sie so freundlich sein und mir den Kontakt für die erwähnte Ayurveda-Kur nennen? Herzlichen Dank im Voraus und liebe Grüße aus Wiesbaden! Marie

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    • Petra Dieners Antworten 5. November 2021 at 19:44

      Liebe Frau Gelbach,

      bitte entschuldigen Sie die späte Antwort! Ich treffen Herrn Nommsen am 21. November und dann werde ich ihn fragen!

      Herzliche Grüße
      Petra

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