Manchmal führen zufällige Ereignisse zum Aufleben von neuen Leidenschaften. Als mein Mann und ich vor zwei Jahren im Lanserhof waren, konnte er aus beruflichen Gründen am Rahmenprogramm so gut wie nicht teilnehmen. Allerdings nahmen wir uns Zeit für einen Brotbackkurs von Nicole Heidinger, einer Diplom-Oekotrophologin aus Miesbach. Obgleich er auch hier früher gehen musste, um wieder mal an einer Telefonkonferenz teilzunehmen, war er von dem engagierten Vortrag derart angetan, dass er sich sogleich das erforderliche Zubehör wie einen Brotkorb, eine großes Glas für den Grundansatz sowie einen Teigschaber und die Zutaten wie das richtige Mehl, Haferflocken, Backferment, Sesam, Lein- und Chiasamen besorgte.

Zuhause legte er dann los, unser eigenes Brot zu backen. Das Ergebnis war sehr überzeugend. So ein gutes Brot habe ich noch nie zuvor gegessen! Dieses Rezept it wirklich außergewöhnlich gut und kann ich Euch nur empfehlen. Ein sonntägliches Frühstück kann ich mir ohne das selbstgemachte Brot nicht mehr vorstellen.

Allerdings braucht man Zeit, weniger was den Gesamtaufwand betrifft als die vielen einzelnen Schritte, zwischen denen teilweise eine Reihe von Stunden liegen. Das ist in der Corona Zeit natürlich leichter geworden – Dank dem Home Office.

Das Brotbacken besteht aus 4 Schritten. Am Anfang steht die Bereitung des sog. Grundansatzes, der aus Backferement-Granulat, Wasser und Mehl über mehrere Reifetage hergestellt wird und im Kühlschrank über 4 Monate aufbewahrt werden kann. Für ein Brot benötiget man jeweils etwa einen Esslöffel als eine Art selbstproduzierte Hefe. Hier das Rezept für den Grundansatz.

Mein Lieblingsbrot ist das Chia-Dinkelbrot. Hierzu beginnt man am Vorabend mit der Herstellung des Sauerteigs, der aus dem Grundansatz,Wasser und Mehl besteht. Am nächsten Tag bereitet man das Brühstück aus Mehl, Wasser und Chiasamen. Sauerteig und Brühstück werden dann mit Mehl, Salz, Sesamöl, Leinsamen und Brotgewürz zum Hauptteig verarbeitet, der im Brotkorb eine Zeitlang  ruht, bevor das Brotleib in den Ofen geschoben wird. Das Brot riecht und schmeckt nicht nur gut, es bleibt auch über eine Woche feucht und trocknet nicht aus (bitte nicht in einer Tüte lagern). Meistens machen wir jetzt immer gleich zwei Brote. Das eine Brot schmeckt auch noch nach ein paar Tagen gut, wenn des andere verzehrt ist.  Hier das Rezept für das Chia-Dinkebrot.

Eine Freude konnte ich meinem Mann jüngst mit dem außergewöhnlich schönem „Brotbackbuch“ von Josef Hinkel machen. Hinkel ist seit mehreren Generationen eine Bäckerei-Legende in Düsseldorf; die Familie ist im übrigen auch traditionell fester Bestandteil des Düsseldorfer Karnevals. Das Buch ist wirklich toll. Es verwebt die Geschichte der Bäckerdynastie Hinkel mit vielen Rezepten und Wissenswertem zum Thema Brot, das nicht nur Lieferant von Ballaststoffen sondern auch vieler Vitamine und Mineralstoffe ist.

Unser Lieblingsbrot ist der Rosinenstuten, der aus Frischhefe, Mehl, Wasser, Milch, Zucker, Butter und Salz gebacken wird. Der Rosinenstuten war dieses Jahr das Highlight unseres traditionellen Kaffeetrinkens am Nachmittag des 24. Dezember, kurz vor der Bescherung.

Heute geht es mal nicht um Mode, aber immer wenn ich in meiner Instagram-Story ein Foto von dem selbst gebackenen Brot geposte, habe ich immer ganz viele Anfragen nach den Rezepten.

Für das neue Jahr 2021 wünsche ich Euch alles Liebe und Gute vor allem Gesundheit, Glück und Zufriedenheit!

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