By Petra Dieners
Als ich in den Hinterhof in Flingern hineinfahre und den Eingang der Galerie betrachte, erahne ich noch nicht, wie schön es im ersten Stock aussieht! Ariane Paffrath startet nach der Trennung von ihrem Mann noch einmal durch. Mit ihrer Freundin Claudia Gericke zusammen hat Ariane im September ihre eigene Galerie mit Lateinamerikanischer Kunst in Düsseldorf in der Karl-Anton-Str. eröffnet. http://www.galleryarianepaffrath.de/
Claudia Gericke, die in Südamerika geboren ist, ist Kunstliebhaberin und hat BWL studiert. Ariane Paffrath kann auf 30 Jahre Erfahrung im Kunsthandel zurückblicken.
Bevor die beiden ihr Vorhaben starteten, analysierten Sie den Kunstmarkt. Was hat in der Kunst Zukunft und auf welchem Gebiet gibt es noch nicht so viel Wettbewerb? Kunst aus Lateinamerika ist international sehr gefragt, aber insbesondere in Düsseldorf noch nicht breit vertreten. Auf einer Messe in Mexiko haben die Galeristinnen 8 Künstler ausgewählt, 2 Fotografen und 6 Künstler aus der Malerei. Gebürtig kommen diese Künstler aus Lateinamerika und haben dort ihre Ausbildung gemacht. Das Spektrum Lateinamerikanischer Künstler ist groß. „Diese Kunst kann auch anders als nur farbenfroh und schrill, “ erzählt Ariane. Mit der ersten Auswahl der Künstler kann ein Teil des Spektrums lateinamerikanischer Kunst gut abgeeckt werden. Drei der Künstler waren bei der Eröffnung persönlich vor Ort.
Cathrine Abitbol z.B. lebt und arbeitet in Mexiko und hat viele Fotostrecken in den USA gemacht. Bei ihr steht die Frau im Vordergrund. Sie hat eine hohe Affinität zu den 50ties und zu Erotik. Ihre Arbeiten haben mir besonders gut gefallen!
Rocio Saenz erzählt mit jedem Bild eine politische Geschichte. Die Künstlerin ist noch jung und noch nicht so bekannt wie die anderen Künstler. (Bilder im Foto unten)
Luis Alfonso Villalobos, ein Mexikaner, liebt unverkennbar den Bauhausstil und malt fiktive Gebäude. (Bild links oben)
Die bemalte Madonna aus Gips ist allerdings von einer holländischen Künstlerin. Einen Bezug hat es aber doch. Denn in Mittelamerika steht in jedem Haus eine schützende Mutter Gottes.
Eine adäquate Location zu finden, war gar nicht leicht. Doch ein Freund Ariane Paffraths, der alte Hinterhöfe kauft und saniert, konnte den richtigen Ort bieten. Die Gebäude hat auch eine Kunstgschichte, denn diese Adresse war einst die ausgelagerte Kunstakademie, wo auch Beuys arbeitete.
Claudia Gericke und Ariane Paffrath veranstalten Events in der Galerie und planen Messebeteiligen wie z.B. auf der Art Fair und eventuell auch auf der Art Cologne. Das Gallery Week-end in Berlin ist schon fest gebucht.
Ariane Paffrath hatte schon immer ihren eigenen Modestil. „Ich möchte nicht mainstream gekleidet sein. Ich mixe Designermode mit Zara und H&M. In Mexico habe ich mir tolle Stoffe gekauft und habe mir Kleider daraus nähen lassen. Es ist oft bunt. Ich trage viel Schmuck und liebe einfach Schmuck! Meine Mutter sagte immer: „Ich lasse nichts im Safe! Wer weiß, vielleicht bin ich morgen schon tot und habe nie meinen Schmuck getragen.“
Wenn ich Ariane sehe, trägt sie immer an jedem Arm unzählige Armbänder. Eins ist ein Freundinnenarmband, ein anderes ein Glücksbringer von der Art Fair in Mexico, eins von ihrer Tochter aus New York, die schützende Hand von einer Freundin, die es ihr aus Marokko mitgebracht hat und eins von einer Freundin aus Frankreich.
Claudia Gericke wird in Sachen Mode auch noch von sich hören lassen!
Die lichtdurchflutete Ausstellungsfläche auf 320 qm mit viel Glas, aber auch riesigen Wandflächen aus Backstein und weiß gekälkten Dachbalken ist der ideale Ort für eine Galerie mit solch lebendiger Kunst. Es ist ein Besuch wert! Ariane und Claudia freuen sich auf Euren Besuch!
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