By Petra Dieners
Gil Bronner (54) gibt sich nach außen bescheiden. Niemand ahnt wie groß seine Kunstsammlung wirklich ist. Vor 20 Jahren begann der Immobilienentwickler Kunst zu sammeln, gründete 2006 die Sammlung Philara und eröffnet kommenden Sonntag sein eigenes Museum auf 1700 qm Fläche in der alten Glaserei Lennarz an der Birkenstraße in Düsseldorf, die er nun sein 1,5 Jahren aufwendig umbaut.
Ich hatte am vergangenen Sonntag die Gelegenheit mit Gil ein Interview zu führen und eine kleine Führung durch alle Räumlichkeiten des Museums zu bekommen. Auch wenn man am Sonntag noch nicht glauben konnte, dass bis zum kommenden Wochenende alles fertig wird, so kann ich schon sagen, dass sich ein Besuch absolut lohnen wird!
Die Architektur und Großzügigkeit des Gebäudes und die verschiedenen faszinierenden Kunstwerke haben mich sehr beeindruckt! Jeder Raum überrascht den Besucher aufs Neue und wenn man weitergeht, ist man jedes Mal gespannt, was erwartet mich jetzt!?
Künstler Justin Lowe war gerade dabei mit Jonah Freeman sein Kunstwerk „Artichoke Underground“ zu installieren. Die Arbeit geht über zwei Stockwerke und mehrere Räume. Justin hat dieses Kunstwerk zum ersten Mal auf der Art Basel 2013 gezeigt. Ich verrate Euch schon mal, dass ein Raum vollständig mit Salz überzogen ist!
Im Museum eröffnet auch ein Café mit einer schönen Terrasse mit Blick ins Grüne. Das Café kann auch für Privatveranstaltungen angemietet werden.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Eröffnung und werde Euch dann noch mehr erzählen!
Gil Bronner ist auf dem Titelbild vor einer Arbeit von Tomás Saraceno zu sehen. Die Wunschtraumbilder oben zeigen Lippen verschiedener bekannter Schauspielerinnen wie Angelina Jolie und Cameron Diaz.
Hier eine Handtasche von David Renggli.
Sehr gut hat mir auch das Portrait von Mathias Bitzer gefallen.
Die erste Wechselausstellung umfasst Arbeiten von Künstler Friedrich Kunath, der Tennis liebt, wie man hier bei seinen Erdmännchen sieht.
Was war Dein erstes Werk, das Du gekauft hast?
Ich hatte schon einige Bilder, aber das erste für mich wichtige Werk war eine Arbeit von Neo Rauch.
Wie kam es zu der Idee eine Sammlung aufzubauen und dann ein eigenes Museum zu bauen und zu eröffnen?
Das hat sich mit der Zeit so ergeben. Ich habe ein Atelierhaus auf der Walzwerkstraße in Reisholz und habe dort angefangen Ausstellungen zu machen. Insgesamt waren es mehr als 40 Ausstellungen von denen ich fast immer etwas gekauft habe. Meine Sammlung ist in diesen Jahren sehr schnell gewachsen.
Meine Hauptintention ist es aber, Kunst einem breitem Publikum zugänglich zu machen.
Wieviel eigene Kunstwerke wirst Du hier in Deinem Museum ausstellen?
In der ersten Ausstellung ca. 70 bis 80 Arbeiten. Das ist nur ein kleiner Teil der Sammlung.
Haben denn die Besucher die Möglichkeit mit der Zeit mal die gesamte Sammlung zu sehen?
Das muss man sehen. Die ständige Ausstellung wird rotieren.
Welche Stilrichtungen werden in dem Museum gezeigt?
Malerei, Photographie, Papierarbeiten, Plastiken und installative Arbeiten sowie einige wenige bewegte Medien.
Wie würdest Du allgemein Stil definieren?
Stil ist etwas, das man für sich selber entwickeln muss. Idealerweise etwas, das die eigene Persönlichkeit spiegelt.
Was ist Dein persönlicher Lieblingsstil in puncto Kleidung? Was ist Dein Lieblingsstil für Damen?
Leger und ausgefallen. Ich trage gerne karierte Hosen. Aber in letzter Zeit bin ich etwas glatter geworden.
Ich liebe Kleider an Frauen; lieber als Hosen. Ganz klassisch. Ich mag auch Röcke. Sehr gerne weiblich und ausgefallen. Wenn es passt auch extrovertiert.
Wer sind Deine Lieblingsdesigner?
Ich oszilliere immer zwischen Prada, Dior und Etro.
Was sollte ein/e Mann / Frau Deiner Meinung nach niemals anziehen bzw. tragen?
Bei Frauen hasse ich Schuhe, die vorne rund sind. Ballerinas finde ich furchtbar. Das erinnert mich immer an Daisy Duck!
Ich würde nie ein doppelreihiges Jackett tragen. Rote Cordhosen mit kariertem Jackett finde ich furchtbar. Jeans mit Blazer mag ich auch nicht. Das sieht immer so aus wie jemand, der seinen Stil gerade sucht. Ich habe aufgehört Jeans zu tragen. Ich mag Jeans, aber für jüngere Leute.
Was ist für Dich das vollkommene irdische Glück? Wann bist Du so richtig happy?
Nie! Vollkommen irdisches Glück ist für mich etwas Unerreichbares. Wenn ich es erreichen würde, wäre ich entweder gelangweilt oder tot. Ich möchte das gar nicht. Ich möchte immer auf der Suche sein. Wenn man keinen Hunger mehr hat, dann ist es nicht interessant.
Wer ist Dein Lieblingskünstler?
Oh, schwer. Das kann ich nicht beantworten.
Wohin reist Du gerne bzw. möchtest Du leben?
Ich mag Europa. Insbesondere Italien und Frankreich. Wenn ich mich jetzt für ein Land entscheiden müsste, würde ich Frankreich wählen. Ich mag Italien eigentlich lieber. Aber Frankreich ist interessanter, weil es einfach alles hat: Berge, Hinterland, Atlantik, das Mittelmeer.
Im Winter waren wir in Rio. Die Stadt fand ich auf Grund der Buchten und der Berge mit dem satten Grün außergewöhnlich schön. Ich reise relativ gerne. Allerdings nicht so gerne wie meine Frau!
Dein größter/es Fehler/ Laster?
Ungeduld, Unpünktlichkeit und Unbeherrschtheit was den Kauf von Kunst angeht.
Dein Motto ?
Carpe Diem – Geniesse den Tag
Posted in Allgemein, Interviews, Lifestyle
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